Wie SAMR, ICAP, Bloom und 4K zusammenhängen
Es gibt unterschiedliche Modelle, digitale Lernaktivitäten zu klassifizieren. Das wohl bekannteste ist das SAMR Modell nach Ruben Puentedura, welches bereits seit Jahren dazu verwendet wird, den Einsatz von Technologie zu hinterfragen, welchen Mehrwert (oder besser Neuwert) der Einsatz bringt. Die vier SAMR-Stufen sind:
- Substitution
- Augmentation
- Modification
- Redefinition
Mir noch nicht so lange bekannt ist das ICAP Framework von Michelene T. H. Chi and Ruth Wylie, welches auch vier Stufen von Lernaktivitäten unterscheidet, jedoch nicht (nur) speziell auf Technologie angewendet werden kann. Die vier ICAP Stufen sind:
- Interactive
- Constructive
- Active
- Passive
In die Jahre gekommen schien Benjamin Blooms Taxonomie aus den 1950er Jahren, welche aber für die digitalen Kompetenzen überarbeitet wurden. Man unterscheidet demnach die folgenden sechs Arten von Lernaktivitäten:
- Erinnern (remember)
- Verstehen (unterstand)
- Anwenden (apply)
- Analysieren (analyze)
- Evaluieren (evaluate)
- Erstellen/erschaffen (create)
Und schließlich immer wieder mit dabei sind die 4K, die so genannten „21st Century Skills“, im deutschsprachigen Raum vor allem von Andreas Schleicher vorgestellt, erdacht jedoch von einer Non-Profit Organisation in den USA. Die 4K sind:
- Kommunikation
- Kollaboration
- Kreativität
- Kritisches Denken
Synthese
Ganz gleich, welches Modell man für seine eigenen Anforderungen zur Planung und Reflexion des Technologie-Einsatzes anwendet, in allen sehe ich die Gemeinsamkeit, dass der Einsatz der Technologie nicht als bloßer Ersatz eines analogen Vorgangs angelegt sein sollte (zumindest nicht langfristig) sondern auf ein tieferes Lernverständnis abzielt.
In Puenteduras SAMR Modell ist es deutlich ausgesprochen, dass die Lernenden sich auf der höchsten Stufe (Redefinition) kreativ und problemlösungsorientiert mit Inhalten auseinandersetzen. Doch genauso kann man die anderen Modelle nehmen, um das Lernen zu einem interaktiven und kreativen Prozess zu machen, der einem zum kritischen Denken führt.
Bei der Planung des eigenen Unterrichts sollte man sich demnach die folgenden Fragen stellen:
Nutze ich Technologie, um das Lernen besser zu gestalten als es ohne die Technologie möglich wäre?
Entspricht der SAMR-Stufe 3 und 4
Ist die Lernaktivität interaktiv und konstruktiv?
Nach dem ICAP Framework
Sind die Lernenden in meiner geplanten Aktivität dabei, die sog. höheren Denkstrategien anzuwenden, wie analysieren, evaluieren oder erschaffen?
Nach Blooms Digitaler Taxonomie
Bietet meine geplante Lernaktivität Möglichkeiten des Austauschs, der Zusammenarbeit, der Kreativität und bestenfalls des kritischen Denkens?
Nach den 4K
Anwendungsbeispiel und Starthilfe
In mehreren Übersichten versuchen nun Pädagoginnen und Pädagogen die Lernaktivitäten Modellen zuzuordnen. Das bekannteste möchte ich hier kurz vorstellen:
Das Padagogy Wheel von Allan Carrington
2 Kommentare zu „Klassifizierung von Lernaktivitäten“